Brückentag!

Den Freitag zwischen Herrentag und Wochenende habe ich genutzt, um mit der MT-07 die erste größere Tour zu unternehmen. Man muss ja  auch mal richtig Motorrad fahren und nicht nur mit schleifender Kupplung irgendwo hinterher schleichen oder im Stop&Go stehen.
Da bietet sich hier u.A. die Elbuferstraße mit dem sonst an Wochenenden gesperrten Teil zwischen Neu Darchau und Hitzacker an. Ab dort werden die Straßen leerer, kurviger und hügeliger. Das ist im Landkreis LG sonst Mangelware, also  Täschlein gepackt und frei Schnauze los.

Nach dem ersten 50 Km mit 1x Spitzkehre gab es eine kurze Pause und Wandereinlage zum Aussichtsturm Kniepenberg. Oben auf der Plattform sind eigentlich immer ein paar Touristen, der Turm ist wegen der beeindruckenden Aussicht recht beliebt.
Die Gegend erinnert nun bis Hitzacker leicht an den Harz, danach ging es immer am Elbdeich entlang bis zu den Fragmenten der alten Eisenbahnbrücke bei Dömitz. Hier war ich schon bestimmt zehn Jahre nicht mehr und hatte gehört, dass die Brücke den Besitzer gewechselt hat und nun irgendwas passieren soll.

Über die neue Elbbrücke und nach einer kleinen Ortskontrollfahrt durch Dömitz wollte ich mich eigentlich auf den Rückweg begeben. Das Wetter war jedoch so tourenfreundlich, dass ich weiter fuhr und die Schmölener Wanderdünen besichtigte. (Hier ist mir mal die S50 abgestorben und nicht mehr angegangen, weil der Schwimmer sich irgendwie verhakelt hat und ich bin quasi mit Dauervollgas ~90 Km nach Hause gefahren 😀 ) Dann eine kleine Runde durch die Lenzer Wische, die ich vor fast 20 Jahren zuletzt mit der Simson gefahren bin. Wunderbare kleine Straßen durch herrliche Natur mit überwiegend echt gutem Asphalt.

Der Rückweg über die B195 bis Boizenburg ist dann Kurventraining und bei Motorradfahrern beliebt. Gefühlt begegnen einem mehr Mopeds als Autos und natürlich sind auch die ganz kaputten mit dabei. Im Großen und Ganzen kann man aber in Ruhe seinen Schuh fahren. Gut zum Einkehren ist Bikerkneipe und -Treff  „Bei Tania“. Man kommt in Kaarßen direkt dort vorbei.

Ich hatte auf dem Handy mal das GPS Tracking mitlaufen lassen. Hier auf einer Open Street Map angezeigt, wegen Urherberrechtsdings. Am Ende des Tages waren es dann rund 250 Km, wobei die MT sich gerade einmal 3,8L auf Hundert genehmigte. Wenns stimmt bin ich zufrieden, nachgerechnet habe ich noch nicht.

MZ Sorgen

Seit einiger Zeit wundere ich mich, warum die im letzten Oktober erworbene ETZ noch nicht perfekt läuft. Soll heißen: manchmal leichte Zündaussetzer beim Beschleunigen, beim Blinken stärkere Zündaussetzer, oberer Drehzahlbereich auch irgendwie sprötzelig.

Nach dem Durchmessen und Optimieren der Verkabelung insb. Masse, von Spritzufuhr und Nebenluft sowie Austausch der üblichen Verdächtigen (Kerze/Kerzenstecker/Zündkabel/Batterie/Vergaser) stellte sich kein richtiger Erfolg ein. So steht zu befürchten, dass es nun wohl an die teureren Komponenten gehen muss. Verbaut ist die originale Lichtmaschine mit Graphitschleifring kombiniert mit einer kontaktlosen Powerdynamo/Vape Zündung fürs Kerzengewitter. Mit denen habe ich sonst bei Simson eigentlich nur gute Erfahrungen gemach. Der Regler ist das in vielen Foren bemängelte chinesische Billig-Plasikkasten-Exemplar. Dieses hatte ich eigentlich ursprünglich ganz oben auf der Abschussliste, bis ich zufällig Folgendes sah:

sensor03_red

Sensortyp S03!!!

Irgendwann las ich bei Powerdynamo mal beiläufig, dass es für die ETZ zwei unterschiedliche Geber- bzw. Sensorentypen geben würde: Anleitung Powerdynamo

Welchen man benötigt, muss man bei laufendem Motor mit einem Kompass rechts neben der LiMa feststellen. Selten, wohl vor allem ab den 90ern wurden die Spulen mal anders rum gewickelt, dann benötigt man aufgrund des 180° gedrehten Magnetfeldes Sensor S03. Kommt bei Lichtmaschinen mit Graphitring ( sowie meiner) gut wie nie vor – AHA!

Richtlinie:
-Kompassnadel zeigt zum Motor – Sensor S01
-Kompassnadel zeigt vom Motor weg – Sensor S03

Ich habe es mir mal gespart den Scheinwerfer nach Norden zu drehen, das Ergebnis dürfte sich nicht ändern.
Da hat wohl irgendwer mal das falsche Teil angeschraubt, so meine aktuelle Meinung. Sicherheitshalber habe ich wegen ihrem vorhandenen permanent-Magnetismus noch Sensor und Geberfinger entfernt. Der Nadelausschlag bleibt trotzdem deutlich.
Nun habe ich mal das wohl korrekte Modell geordert (20,85€ zzgl. Porto) und dann wird hoffentlich triumphiert!

Update:
Jo, läuft alles. Kaum baut man das Richtige ein, kann man auch gut fahren.
Die Widerstandswerte meiner vorliegenden Sensoren (sind ja eig. nur Spulen…):

  • S01: 91 Ohm
  • S03: 198 Ohm

Ellringen 2018

Heute ging es mal früh los zum beliebten hiesigen Oldtimertreffen. Dies hatte den Vorteil a) noch im Trockenen anreisen zu können und b)da zu sein wenn sich noch keine Menschenmassen über den Platz wälzen.
So stand meine kleine blaue 87er ETZ dann eingerahmt von viel größeren und teureren BMWs, während es sich langsam einregnete. Die Kraftradfraktion ließ sich jedoch nicht lumpen und erschien nach und nach in großer Zahl.

Ich konnte u.A. ein paar große Maulschlüssel, MZ Gleichrichter und einen originalen Chromring für den Scheinwerfer zu günstigem Kurs ergattern, hat sich also gelohnt. Etwas Sorge bereitete das Verlassen des aufgeweichten Geländes über zerfurchte Schlammwege, da hat sich die MZ aber mit dem gewohnt souveränen BömmBömmBömm stressfrei durch geschoben.

Anknattern und Post

Das für heute geplante 50 ccm Anknattern fiel leider gewissermaßen ins Wasser. Da war die Tage zuvor absolvierte Test-Tour nach der Winterpause mit rund 30 Vollgas-Kilometern länger – heute hat es vom Verlassen der Garage bis zur verfrühten Rückkehr durchgängig gepieselt. Trotzdem haben sich ein paar Unverbesserliche zu einem kurzen Schnack am Treffpunkt eingefunden.

Vom Postboten hingegen gab es soeben wenigstens eine positive Überraschung. Der vor einiger Zeit beim freundlichen Chinesen georderte Kühlerschutz für die MT-07 ist eingetrudelt!

Der sieht gut aus, besser als erwartet. Die bei den hiesigen großen Shops gehandelten Teile liegen im Bereich 50 – 80 €, dieses Exemplar keine 15 € inkl. Porto.  Es ist angeblich aus rostfreiem Stahlblech und bringt 335 Gramm auf die Waage. Ich gebe ja gerne eine Mark mehr aus wenn ich dafür auch einen Vorteil erkennen kann, hier ist mir die Preisdifferenz einen Versuch wert.


Die Verarbeitung lässt auf den ersten Blick keine Mängel erkennen und das Waabendesign ist angenehm unaufdringlich. Das geht schlimmer für deutlich teurer.
Ob das Blech auch passt werden wir dann demnächst sehen.